Episode 40:  Weniger Steuern, mehr verstehen – Unternehmergold mit Alexander Keck

Steuerfallen im Unternehmertum vermeiden: Ein Gespräch mit Alexander Keck

Schlechte oder unüberlegte Entscheidungen können im Unternehmertum schnell zu kostspieligen Fehlern führen – besonders im Bereich der Steuern. Die nachträgliche Korrektur solcher Fehler kann immens teuer und aufwendig sein. Doch wie können Unternehmer diese Fallstricke von vornherein umgehen?

In der heutigen Episode hatten wir das Vergnügen, einen ganz besonderen Gast begrüßen zu dürfen: Alexander Keck, Autor der Bestseller „GmbH gründen“ und „Weniger Steuern, mehr Vermögen“ sowie Geschäftsführer der Unternehmergold GmbH. Mit seinen Büchern bereichert er die deutsche Gründerszene auf einzigartige Weise und inspiriert Unternehmer, über die Umwandlung in Kapitalgesellschaften nachzudenken – etwas, das unser Host aus eigener Erfahrung nur bestätigen kann.

Ein ungewöhnlicher Weg zum Steuerexperten

Als Nicht-Steuerberater ein Buch über Steuern zu schreiben – das mag zunächst ungewöhnlich erscheinen. Doch Alexander Keck erklärt, dass sein Antrieb ein ganz persönlicher war: Er wollte das komplexe Thema Steuern für sich selbst besser verstehen. Dabei erkannte er schnell die enge Verknüpfung von Steuerrecht und unternehmerischer Entwicklung. Themen wie die Wahl der richtigen Rechtsform (Einzelunternehmen vs. GmbH), die Sinnhaftigkeit einer Holdingstruktur und deren konkrete Anwendung sind fundamental für den Unternehmenserfolg.

Seine ursprüngliche Idee, eine Software zur Vereinfachung der betriebswirtschaftlichen Auswertung (BWA) zu entwickeln, führte ihn in zahlreichen Gesprächen immer wieder zum Thema Steuern. So entstand der Wunsch, die relevanten Aspekte für Unternehmer verständlich aufzubereiten – nicht als Ersatz für die Steuerberatung, sondern als Basis für eine bessere Zusammenarbeit.

Verständlichkeit als Schlüssel zum Erfolg

Alexander Kecks Ansatz, komplexe Steuerthemen in einer einfachen und zugänglichen Sprache zu erklären, ist sein Erfolgsrezept. Er vermeidet Fachjargon und Paragraphenreiterei, um Unternehmern den Einstieg in die Materie zu erleichtern und die Neugier für eine tiefere Auseinandersetzung zu wecken. Die positive Resonanz seiner Leser und Kunden bestätigt diesen Ansatz.

Unternehmerische Entscheidungen stehen im Vordergrund

Ein wichtiger Punkt, den Alexander Keck betont, ist, dass viele vermeintlich steuerliche Entscheidungen in Wahrheit unternehmerischer Natur sind. Die Wahl der Rechtsform, beispielsweise die Gründung einer GmbH, sollte primär aus unternehmerischen Gesichtspunkten erfolgen:

• Wachstum und Standardisierung: Entwickelt sich das Einzelunternehmen weiter, werden Prozesse standardisiert und ein vom Inhaber unabhängiges Unternehmen aufgebaut, so kann die GmbH die passende Rechtsform sein.
• Haftungsbegrenzung: Die GmbH als eigenständige Rechtsperson trennt das private Vermögen des Unternehmers vom Unternehmensvermögen und bietet somit Schutz.
• Markenwirkung: Eine GmbH kann nach außen hin solider und nachhaltiger wirken, was besonders im B2B-Bereich von Vorteil sein kann.

Die steuerlichen Vorteile der GmbH sind dann oft ein willkommener „Backup“, der in Absprache mit der Steuerberatung geprüft und optimiert werden kann.

Die Rolle der Steuerberatung neu denken

Alexander Keck plädiert für eine aktive Rolle des Unternehmers in der Zusammenarbeit mit der Steuerberatung. Ein grundlegendes Verständnis der steuerlichen Zusammenhänge ermöglicht es, informierte Vorentscheidungen zu treffen und die Beratung effektiver zu nutzen. Die Verantwortung für unternehmerische Entscheidungen bleibt schließlich beim Unternehmer selbst.

Fallstricke vermeiden: Typische Fehler

Im Gespräch werden einige typische Fehler angesprochen, die Unternehmer im Umgang mit Steuern machen:

• Handeln ohne vorherige Beratung: Gerade bei großen Entscheidungen wie der GmbH-Gründung, Immobilienkäufen oder Erbschaften sollte frühzeitig steuerlicher Rat eingeholt werden.
• Übergang vom Einzelunternehmen zur GmbH: Die unsaubere Übertragung von Vermögenswerten kann zu hohen Steuerforderungen führen. Hier ist ein strukturierter Prozess entscheidend.
• Umgang mit der GmbH als „persönliches Konto“: Fehlende Gesellschafterbeschlüsse und schriftliche Vereinbarungen bei Transaktionen zwischen Gesellschafter und GmbH können als verdeckte Gewinnausschüttungen gewertet werden.

Das Finanzamt nicht als Feind sehen

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Einstellung zum Finanzamt. Alexander Keck betont seine positiven Erfahrungen und rät zu einem offenen, menschlichen und kooperativen Umgang. Das Bild des Finanzamts als „Feind“ führt oft zu unnötigen Blockaden.

Blick nach vorn: Was bringt 2025?

Auch wenn sich Steuersätze und Nuancen im Steuerrecht ändern können, bleiben die grundlegenden Prinzipien (Unterscheidung zwischen Einzelunternehmen und Kapitalgesellschaften) in den meisten Ländern bestehen. Alexander Keck sieht keine grundlegenden Änderungen, die Unternehmer in ihrer Strukturwahl oder generellen Herangehensweise beunruhigen müssten. Der internationale Steuerwettbewerb wird seiner Einschätzung nach eher zu stabilen oder sinkenden Unternehmenssteuern und tendenziell steigenden persönlichen Steuern führen.

Fazit: Wissen ist Macht – besonders bei Steuern

Das Gespräch mit Alexander Keck hat eindrücklich gezeigt, wie wichtig ein grundlegendes Steuerverständnis für Unternehmer ist. Seine Bücher bieten einen wertvollen Einstieg in die komplexe Materie und befähigen Unternehmer, informiertere Entscheidungen zu treffen und effektiver mit ihrer Steuerberatung zusammenzuarbeiten. Die Devise lautet: Vorbeugen ist besser als Heilen – besonders wenn es um die oft kostspieligen Fehler im Steuerbereich geht. Die überarbeitete und aktualisierte Neuauflage von „Weniger Steuern, mehr Vermögen“ (erschienen 2021) ist daher eine klare Empfehlung für jeden Unternehmer, der seine steuerliche Situation optimieren und kostspielige Fehler vermeiden möchte.

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